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„Gemeindeschwester plus"

Gemeindeschwester plus, oder die Suche nach der Beratungslücke.

In Rheinland-Pfalz gibt es 135 Pflegestützpunkte. Die Mitarbeiter/innen dieser Stützpunkte haben die Aufgabe Pflegebedürftige sowie deren Angehörige zu allen Aspekten der Pflegeversicherung und den daraus resultierenden Leistungen zu beraten. Dies geschieht überwiegend im Rahmen von Hausbesuchen im unmittelbaren häuslichen Umfeld der Betroffenen. Dabei wird auch die Wohnsituation analysiert und Verbesserungsvorschläge entwickelt.

Bei den Mitarbeitern/innen der Pflegestützpunkte handelt es sich um speziell für diese Tätigkeit qualifizierte Sozialarbeiter/innen. Die Trägerschaft wird anteilig von Sozialstationen bzw., Pflegediensten gemeinsam mit den Pflege – und Ersatzkassen erbracht.

Beratungsleistungen werden auch von den Mitarbeiter/innen der Pflegedienste erbracht. Hierzu werden Mitarbeiter/innen speziell ausgebildet, die Patienten und Angehörige qualifiziert beraten. Es steht also in Rheinland-Pfalz ein flächendeckendes Netz an Beratungseinrichtungen zu allen, die Pflege betreffenden Fragen zur Verfügung.

Nun wurde unter anderem im Landkreis Alzey-Worms das Projekt „Gemeindeschwester plus“ gestartet mit einem vergleichbaren Aufgabengebiet. Angenommen, alle 24 Landkreise in Rheinland-Pfalz würden jeweils 2 Gemeindeschwestern plus einstellen, hieße dies, das 48 Pflegefachkräfte für Ihre eigentliche Aufgabe, nämlich die Arbeit am und mit dem Pflegebedürftigen nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Gemeindeschwester plus soll ausdrücklich keine pflegerischen Tätigkeiten ausüben. Und hier, nur hier ist die Lücke und nicht in der Beratung.

Abschließend eine Bemerkung zur Bezeichnung „Gemeindeschwester plus“: Dürfen Männer diese Tätigkeit nicht ausüben? Ein Fall für die Gleichstellungsbeauftragten!

 

C.Wolf